¡Operación aceptada! Oder: ¡Buen Camino – Y buen vino!
Meine Mehrarbeit wurde in Urlaub umgewandelt. Ich hatte mehr als zwei Monate bezahlte Zeit. Wofür auch immer. Für mich!
Ich wollte raus aus der lärmenden Großstadt. Raus aus der Hektik, dem vielen Licht und all dem Chaos. Ich wollte versuchen, mit möglichst wenig Hab und Gut einen Schritt nach dem anderen zu tun. Bewusster zu atmen, den Wolken zuzuschauen, dem Vogelgezwitscher zu lauschen. Das »Hier und jetzt« und mich selbst wieder besser zu erspüren. All sowas Analoges. Einfach nur da sein. Aber auch etwas Spannendes und Überraschendes erleben, ist klar!
Ich beschloss, meinen ersten Jakobsweg zu laufen. Am 18. Mai bin ich in Madrid angekommen. Nach fünf turbulenten Tagen der Stadtbesichtigungen und Museums-Highlights fuhr ich mit einem Zug nach Jaca,einer kleinen Stadt am Rand der Pyrenäen.
25. Mai 2022 – Start in Somport
Angefangen zu laufen habe ich mit dem Camino Aragonés in Somport. Dem 1640 m ü. M. liegenden Grenzübergang zwischen Frankreich und Spanien und einem der ältesten Pyrenäen-Übergänge.
Meine ABC-Strategie
A) Aufmerksame Kommunikation mit den einzelnen Körperteilen. Den Füßen nur so viel zumuten, damit sie lebenslang froh, frech und gesund meine besten Freunde bleiben wollen. Ich zwang sie allerdings zuweilen über ihr Einverständnis hinaus. Dafür bekamen sie Fußbäder, Massagen und hin und wieder einen Tag Urlaub.
B) So viele km pro Tag planen, damit es in der mir verfügbaren Zeit möglich sei, meine angedachte Strecke zu schaffen UND in der mir verfügbaren Zeit auch noch 1–2 Wochen Zeit für etwas anderes zu haben.
C) Alles kann, nichts muss. Wenn’s nicht läuft wie gewünscht, anders machen, oder ganz was anderes machen.
Mein Weg
Ich wanderte (lief, schlich, humpelte, extremst selten: marschierte) hauptsächlich ohne Begleitung. Zuweilen begegnete ich Personen wieder, hatte allerdings eher keine große Lust auf Unterhaltungen oder zwischenmenschliches Zusammensein. Nur wenige Male lief ich länger als ein paar Stunden mit jemanden, oder saß eine längere Zeit mit Menschen in einer der Herbergen oder einer Bar zusammen.
Ich hatte keine wirkliche Wahrnehmungsfähigkeit für irgendetwas jenseits: einfach nur laufen. Laufen, Wolken anschauen, laufen. Foto machen, Schuhe ausziehen, Pause machen, laufen. Laufen, den Vögeln zuhören, an Pflanzen riechen, laufen, Foto machen. In einer Herberge ankommen, Stempel in den Pilgerausweis und ein Bett bekommen. Duschen, Wäsche waschen, Essen. Proviant und die Etappe für den kommenden Tag planen. Eine Stadt- oder Museumsbesichtigung versuchen, Feierabendgetränk trinken, den Wecker auf so 5:15 Uhr stellen und platt ins Großraumstockbett fallen. Die Herberge schließt bereits um 22 Uhr? Da haben die meisten Langstrecken-Wanderer schon längst tief und fest geschlafen. Viele der Herbergen haben eine Sperrstunde.
Nach ca. 300–400 km Gelaufe entwickelte sich so ein wortloser Grundzusammenhalt zwischen den Langstrecken-Pilgern. Die meisten liefen in den Herbergen in Slow Motion vor sich hin. Die einen mit (sehr) vielen Blasen an den Füßen, die anderen mit Knieschmerzen und noch andere mit Blasen, Knie- und Rückenschmerzen.
Mein Rucksack war im Vergleich zu all den anderen Rucksäcken recht schwer. Ich hatte einen Schlafsack dabei und mit etwas Pro-viant und 2–3 Liter Wasser wog er ca. 14 kg. Ich habe aber z.B. nie gefroren, viele andere durchaus. Die Temperaturen schwankten zwischen 3°–38° C.
Ich hatte während des ganzen Weges, neben paar Wehwehchen an meinen Waden und Knien, nur recht stark schmerzende Füße. Nach ca. 450 km bekam ich die Diagnose einer älteren Pilgerin aus Frankreich, die bereits eine deutlich längere Strecke als ich gelaufen ist: Es könnte hauptsächlich an den Schuhen liegen.
Ab da lief ich noch einige Tage in meinen völlig desolaten Turnschuhen, anstatt in meinen kaum biegsamen Bergwanderschuhen. Ich erspürte jeden Stein. Es fühlte sich nahezu an wie eine Fußmassage.
Habe mir dann, nach knapp 540 km, in León, neue Laufschuhe gekauft. Und eine Bauarbeiter-Gel-Einlegesohle. Hatte damit noch immer Schmerzen, aber deutlich weniger. Ja, so ungefähr war es.
Fakt ist: Ich bin durch das Laufen glücklicher und gieriger geworden. Gierig nach Ungebundenheit, nach Freiheit, nach Selbstbestimmung und nach dem eigenen Tempo. Gierig nach der Wahrnehmung des Augenblickes, dem sich selbst Erspüren und dem bewusst Durchatmen. Glücklich den Wolken bei ihrem Treiben wieder zuschauen zu können und dem Vogelgezwitscher oder dem Wind zuzuhören. Glücklich im Augenblick zu sein.
Auf den folgenden Seiten gibt es fotografische Augenblicke meines Wegs in chronologischer Reihenfolge mit meist kurzen Kommentaren. Alles Momentaufnahmen. Erinnerungen. Die Kilometerangaben sind mit dem Routenplaner Komoot aufgenommen worden und entsprechen in etwa den Angaben aus dem genutzten Wanderführer.
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Die Packvorbereitung und Abflug nach Madrid
Sorgfältig geplant und alles gewogen: und es wurde doch etwas zu schwer und zu viel. Nach den ersten 170 km knapp 2 kg an eine Freundin in Spanien versendet. Man braucht wirklich deutlich weniger, als man so glaubt zu brauchen.
Ich habe allerdings parallel zu der Lastminderung Steine, Stöcke und Pflanzen gesammelt. Die zwei versendeten Kilogramm waren recht schnell wieder da …
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Unten: Ausblick vom Balkon in der Calle Amparo, Stadtviertel Lavapiés
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Urlaubsstart | Fünf Tage Madrid
Die ersten fünf Tage habe ich in Madrid verbracht. Vorab ein Zimmer gebucht und ein Ticket für die drei bedeutendsten Museen dieser Stadt erworben.
Madrid ist eine extrem turbulente, energetische und weltoffene Stadt. Alles Sehenswerte recht zentral gelegen und gut zu Fuß erreichbar. Ich wohnte in dem quirligen, multikulturellen Stadtviertel Lavapiés gleich an der Grenze zu La Latina.
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So etwas wie Spätkauf gibt es in Madrid kaum. Dafür laufen Etliche mit gekühlten Getränken in Plastiktüten durch die Parks und verkaufen diese.
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Drei Tage, drei Museen
Bereits im Vorfeld das Ticket Paseo del Arte Pass erworben. Es ermöglicht den Besuch der drei bedeutendsten Museen in Madrid und ist etwas preiswerter als Einzeltickets.
Foto: In der Sammlung von Peter Paul Rubens im Museo del Prado – eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt.
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Museums-Tag 1 | Museo del Prado
Hieronymus Bosch, »Der Garten der Lüste«, ca. 1490–1500
Der Publikumsmagnet des Museums. Die Hauptaufgabe der Museumswärter: »NO PHOTOS!« Allerdings relativ sinnfrei bei den Massen der internationalen Besucher Madrids, die in diesem Museum hauptsächlich zu diesem Werk strömen und die Ansage einfach völlig ignorieren.
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Museums-Tag 2 | Museo Reina Sofía
Pablo Picasso, »Guernica«, 1937
Der Publikumsmagnet dieses Museums. Auch hier: »NO PHOTOS!«. Mit einem recht ähnlichen Ergebnis wie am Tag zuvor vor der Arbeit von Hieronymus Bosch im Museo del Prado. Ich bin bestimmt 3–4 Mal zu dieser Arbeit von Picasso gelaufen, um sie überhaupt sehen zu können.
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Museums-Tag 3 | Museo Thyssen-Bornemisza
Die atemberaubende Musik-Installation und Videokunst von Ragnar Kjartansson, »The Visitors«, 2012
Zwei Tage Kunst haben ordentlich Energie gekostet. In dieses Museum wollte ich im Grunde nicht mehr hin. Zum Glück wurde mir von einem der Tischtennisspieler im Park die sehr interessant klingende Sonderausstellung »Hiperreal. El arte del trampantojo« dort empfohlen und ich habe mich kurzfristig doch noch umentschieden. Und dadurch habe ich auch die grandiosen Video- und Musik-Arbeiten von Ragnar Kjartansson kennengelernt. Das mit Abstand beste der besuchten Museen.
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Die blinde Taube und ihre Helferin
Begegnung an der Tischtennisplatte im Park Casino de la Reina, Stadtviertel Lavapiés
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The Virgin and Child with Angels
Bild von Piero di Cosimo, ca. 1500–1510 Museum Thyssen-Bornemisza
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Fensterausblick auf der Zugfahrt von Madrid nach Jaca
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Madrid ➛ Jaca
Umstieg in Saragossa in dem architektonisch sehr sehenswert angelegten Bahnhof Delicias
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Ankunft in Jaca
Die Stadt Jaca liegt am Südrand der Pyrenäen in der autonomen Region Aragonien. Etwa 25 km südlich der Grenze zu Frankreich, 820 Meter über dem Meeresspiegel und nahe dem Startpunkt des Camino Aragonés in Somport.
Die ersten Übernachtungen meines Caminos habe ich bereits von Berlin aus in Jaca gebucht. Ich bin zuvor noch nie auf dem Jakobsweg gelaufen und hatte nur einen sehr losen Plan für meine Wanderung: von den Pyrenäen bis zur Westküste des Atlantiks. Falls dies für mich, völlig ungeübt in langen Wanderungen, überhaupt machbar. Und zuallererst, möglichst ohne Hetze oder Zeitdruck, die Gegend kennenlernen.
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Jaca | Zitadelle (Befestigungsanlage)
Bekannt auch als Burg von San Pedro. Sie wurde im 16. und 17. Jahrhundert im Auftrag von König Phillip II erbaut. In den historischen Burggräben verweilen entspannt Hirsche und Rehe. Und um die Burg herum, auf den großzügigen Rasenflächen ein sportliches Treiben, Spazieren und Verweilen von Jung und Alt.
Der erste Duft der Berge, am Horizont die schneebedeckten Bergkuppen. Einfach mal durchatmen und das Jetzt genießen. Ein sehr guter Start in Jaca.
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In Somport stiegen nur 4–5 Personen mit mir aus und sie alle sind innerhalb nur weniger Minuten quasi verschwunden.
Ich habe eine lange Zeit nach dem Ausstieg einfach nur den Moment genossen. Gespürt, betrachtet, die erfrischend kalte Luft in mich eingesogen.
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25. Mai 2022 | Ankunft in Somport | Ca. 3° C und leichter Schneeregen
Morgens um kurz nach 8 Uhr mit dem Bus von Jaca nach Somport gefahren – dem offiziellen Startpunkt des Camino Aragonés. Nur sehr wenige Passagiere waren dabei. Ich hatte noch zwei weitere Nächte in Jaca bereits bezahlt und etliches aus meinem vollgepackten 60-Liter-Rucksack dort gelassen. Mit einem losen Plan, die Strecke bis Jaca ggf. auf zwei Tage zu teilen und in einer der Herbergen auf dem Weg spontan zu Übernachten.
Somport (Col du Somport / Puerto de Somport) liegt 1640 m ü. M., ist einer der ältesten Pyrenäen-Übergänge zwischen Frankreich und Spanien.
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Der Grenzstreifen zu Frankreich
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Tag 1 | Somport ➛ Jaca | 30,4 km
Und es geht los! Laut dem ersten Meilenstein sind es 857,9 km bis zur Kathedrale von Santiago de Compostela. Soweit die Theorie.
Denn: auf der Compostela, der Pilgerurkunde, die man in Santiago erwerben kann, wurden nach Prüfung des Pilgerausweises handschriftlich 853 km eingetragen. Die offizielle Compostela für alle, ohne km-Angabe, gibt es kostenfrei. Routenplaner Komoot sagt: 872,2 km. Nun ja, ein Spanier würde sagen: más or menos – mehr oder weniger.
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Unten rechts: Eines der ersten Herzen, die mir begegnet sind. Und es wurden hunderte.
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Oben links: kleiner Teil des berühmten Bahnhofs Canfranc. Er wurde 1928 eröffnet und zählte zu den prachtvollsten und größten Bahnhöfen Europas. Ende Januar 2023 wurde im Hauptgebäude ein 5-Sterne-Luxushotel eröffnet.
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Köstlichkeiten in der Tapas-Bar und Restaurant La Lola. Sehr zu empfehlen
>> La Lola
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Tag 1–2 | Jaca | Der erste wanderfreie Tag auf der Strecke
Ursprünglich wollte ich einen Zwischenstopp einlegen und diese Etappe in zwei Tagen erlaufen. Ich begegnete auf meinem Weg allerdings keiner besonders anziehenden Herberge oder einem Ort, die mich zum Verbleiben animieren konnten und landete nach ca. 12 Stunden wieder in Jaca.
Meinen Pilgerausweis zierten nun die ersten zwei Stempel. Glücklicherweise habe ich in Canfranc, 13 km nach Somport, das Pilger-Büro besucht. Hier erhielt ich beide: den Startstempel von Somport und den aus Canfranc.
Der Pilgerausweis gehört auf den Pilgerwegen zur Pflicht und muss auf jeder Wegstrecke abgestempelt werden, sonst sind Übernachtungen in den offiziellen Herbergen, kirchlichen und staatlichen und den Preiswerten, nicht möglich. Auch die Pilgerurkunde Compostela nicht.
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Tag 3 | Jaca ➛ Arrés | 24,9 km
Ab hier begann mein Pilgerweg nun wirklich. Früh am Morgen, mein Hab und Gut zusammengepackt und losgelaufen. Ins Ungewisse. Dem recht gut markierten Weg – mit den gelben Pfeilen – folgend. Mit dem losen Ziel, in Arrés zu übernachten. Ganz ohne Vorbuchung oder sonstige Informationen über die dortige Herberge, außer, dass es dort eine offizielle gibt.
Nach einigen Kilometern den ersten Pilger gesichtet – und auf der Strecke auch den einzigen für die kommenden drei Tage.
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Ein Segelfalter
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Mitte rechts: Das quadratische Taufbecken der alten Kirche in Arrés
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Ankunft | Arrés
Albergue Hospital de Peregrinos de Arrés, meine erste Herberge. Ich, der einzige Gast und die zwei Hospitaleros, die mir sehr freundschaftlich begegneten, mir das kleine Dörfchen mit der alten Kirche und ihrem sehr besonderen Taufbecken – quadratisch und nicht rund – gezeigt haben und köstlich für uns gekocht haben. Ein Ritual vor dem Abendessen: von einem nahegelegenen Hügel gemeinsam den Sonnenuntergang erleben.
Es war sehr gut, die erfahrenen Hospitaleros und den Übernachtungsraum für mich ganz alleine gehabt zu haben. Ich konnte mich ausbreiten, erhielt einige Tipps und konnte alles wirklich wandertauglich in meinen Rucksack einsortieren.
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Tag 4 | Arrés ➛ Ruesta | 27,7 km
Meine Tagesetappen habe ich hauptsächlich an dem Wanderführer von Rother orientiert und parallel dazu Komoot als Routenplaner genutzt. Zwischen Arrés und Ruesta gab es noch eine alternative Herberge in Arteida, die einzige auf dieser Strecke. Sie war aber nur ca. 18 km von Arrés entfernt, war für mich zu kurz.
Das Wetter war traumhaft, die Landschaft wundervoll und ich hatte Lust einfach nur zu laufen, zu atmen. Den Horizont, die Wolken, die Pflanzen, die Insekten und die Tiere zu beobachten. Genau das zu tun, weshalb ich losgelaufen bin.
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Pause machen, einfach nur da sein. Schuhe und Socken ausziehen und den Moment genießen. Gar nicht so einfach in unserer durchdigitalisierten Welt
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Ruesta: Der ganze Ort, aber hauptsächlich die Herberge und ihre Macher versprühen eine sehr angenehme Atmosphäre. Es wird köstlich gekocht und herzlich gelacht. Nach nur wenigen Sekunden kommt man sich vor, wie bei einem Besuch bei den besten Freunden.Sofern man dies zulässt.
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Ankunft | Ruesta
Ruesta ist ein eigentümlicher Ort auf einem Hügel mitten im Nirgendwo zwischen Aragon und Navarra. Heute ist die Pilgerherberge Albergue de Ruesta, betrieben von recht eigensinnigen und sehr welterfahrenen Menschen, der einzige belebte Teil des kleinen Dorfes. Der Rest besteht aus Ruinen.
>>Albergue de Ruesta
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Tag 5 | Ruesta ➛ Sangüesa | 22,2 km
Kurz vor Sangüesa liegt die Grenze zwischen den Provinzen Aragon und Navarra.
So langsam wurde es tagsüber sehr (sehr!) heiß und die landwirtschaftlich geprägten Feldwege waren nahezu schattenlos. Beim Start in Somport waren es ca. 3° C mit leichtem Schneeregen. Jetzt, so ab ca. 10–11 Uhr, knallende Sonne und zum Teil deutlich über 30° C.
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Südportal der katholischen Pfarrkirche Santa María la Mayor
Ankunft | Sangüesa
Eine recht unscheinbare und triste Kleinstadt, in der es, soweit ich mich noch richtig erinnern kann, recht stark nach Moder und Sumpf gerochen hat.
In der offiziellen Albergue de peregrinos de Sangüesa war der Schlafraum aber platztechnisch sehr großzügig und es gab großartigerweise Single-Betten. In den offiziellen Herbergen nur sehr selten, wie ich im Laufe meiner Wanderung feststellen musste. Der Standard sind Doppelstockbetten.
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Tag 6 | Sangüesa ➛ Monreal | 27,3 km
Morgens noch eine vielversprechende, abkühlende Bewölkung, die sich allerdings recht rasch auflöste und der mittlerweile üblichen Mittagshitze ihren Platz machte.
Meine Beine, mein Rücken, mein ganzer Körper waren wohlauf. Meine Füße brannten allerdings mittlerweile recht ordentlich. Nach längeren Pausen, die ich regelmäßig einlegte, um die Wanderschuhe auszuziehen, die Socken zu lüften und meine Füße mit Pferdesalbe zu massieren, dauerte es mindestens 10–20 Minuten bis ich wieder so wirklich laufen konnte, ohne mit einem etwas schmerzverzerrten Gesicht nur sehr langsam zu humpeln.
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Goldgelber, duftender Ginster säumt häufig die Wegesränder in Nordspanien
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Ankunft | Monreal
Einige Kilometer vor Monreal traf ich den zweiten Pilger auf dem Camino Aragonés: den sehr wandererfahrenen Andreas aus Duisburg, mit dem ich das letzte Stück der Strecke gemeinsam lief.
Er kannte nahezu alle Caminos bereits wie seine Hosentaschen und ist am Folgetag mit dem Bus zu einer deutlich weniger belaufenen Strecke, als dem nahenden Beginn des Camino Francés, davongefahren.
Für mich war irgendwann alles über 25 km pro Tag eher unangenehm. Für Andreas waren 30–40 km pro Tag Mindestdurchschnitt.
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Tag 7 | Monreal ➛ Puente la Reina | 30,7 km
Die letzte Etappe des Camino Aragonés, der in Puente la Reina in den Camino Francés mündet. Die letzte Etappe eines Caminos, auf dem ich nur selten einem anderen Pilger jenseits der Herbergen begegnet bin.
Der Camino Aragonés wird vor allem wegen seiner Einsamkeit und der eindrucksvollen Natur geschätzt. Der mit Abstand bekannteste Pilgerweg ist der Camino Francés. Laut der Pilgerstatistik von 2022 ging ca. die Hälfte der Jakobsweg-Reisenden auf dem Camino Francés auf Wanderschaft.
>> Pilgerstatistik 2022
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Eine der ersten offiziell angelegten Verweil-Möglichkeiten für die Pilger
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Bewässerungsanlage für Kornfelder. Es gab bis zum Horizont unendlich viele Kornfelder, die bewässert werden müssen.
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Ankunft | Puente la Reina
Und das Ende der Einsamkeit. Die offizielle Albergue De los Padres Reparadores mit über 100 Schlafplätzen toppte nahezu alle Herbergen des Camino Aragonés zusammen, die durchschnittlich über max. 15 Schlafplätze verfügten. Und diese war, im Gegensatz zu den Herbergen auf dem Camino Aragonés, extrem gut besucht.
Ich durfte zwei Nächte dort übernachten und es war auch dringend nötig meinen erschöpften Füßen einen Tag Pause zu gönnen. All meine Sachen durfte ich allerdings nicht in der Herberge lassen. Spätestens um 9 Uhr war für alle das Auschecken angesagt und bis 13 Uhr lag ich auf der Wiese um die Ecke und schaute den Störchen auf dem Turm der alten Kirche bei ihrem Treiben zu.
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Tag 8 | Puente la Reina
Der zweite wanderfreie Tag
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Tag 9 | Puente la Reina ➛ Estella-Lizarra | 21,8 km
Ich war knapp 47 Jahre alt auf diesem Camino, meinem ersten. Und kann mich nicht erinnern bis dahin so viele Sonnenaufgänge bewusst wahrgenommen zu haben.
Der Mittagshitze sei Dank, habe ich etliche Etappen bereits in der Dunkelheit der Nacht begonnen. Wie sehr viele andere Pilger auch.
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Wandtafel in einer Bar am Wegesrand. »Unmöglich ist nur eine Meinung«. Hach!
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Ankunft | Estella-Lizarra
Albergue de peregrinos de Estella
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Tag 10 | Estella-Lizarra ➛ Torres del Río | 29 km
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Eine sehr sympathische Truppe aus Portugal, der ich an 3–4 Tagen immer mal wieder begegnet bin. Sie kennen sich schon seit ihrer Jugend und laufen seit sehr vielen Jahren eine Woche lang gemeinsam einen Camino Abschnitt, Jahr für Jahr eine weitere Etappe.
Manche Strecken gemeinsam, manche jeder für sich in seinem eigenen Tempo. Und abends wird gemeinsam gekocht, getrunken und gespielt – was für ein schönes Ritual!
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Ankunft | Torres del Río
Hostal Rural La Pata de Oca – ich glaube meine erste private Herberge. Die meisten der privaten Herbergen sind etwas komfortabler ausgestattet als die offiziellen, was allerdings nicht immer zutrifft.
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Tag 11 | Torres del Río ➛ Logroño | 19,9 km
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Der Ausbau und die Infrastruktur des Camino Francés ist für Massen-Pilgerschaft angelegt. Es gibt recht häufig Cafés und Restaurants, Wasser zum Auffüllen, Bänke und Tische für eine Picknick-Pause.
Die Abstände zwischen den Herbergen werden immer geringer, sodass es auch für sehr ungeübte Menschen möglich ist zu pilgern. Und es gibt nun auch hin und wieder Mülleimer am Wegesrand.
Seite 104: Die Brücke Puente de Piedra ist der Übergang zwischen den Regionen Navarra und La Rioja und der Beginn der Stadt Logroño.
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Da ich in Torres del Río sehr zeitig losgelaufen bin, war ich auch recht zeitig an der offiziellen Herberge in Logroño angekommen. Glücklicherweise. Nur wenige Stunden später hing das Komplett-belegt-Schild am Eingangstor.
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Zuerst: Stempel und Bett bekommen, Duschen und ggf. Essen für den Folgetag besorgen. Möglichkeit für ein Fußbad? Top!
Diese recht turbulente Stadt habe ich nahezu komplett verpasst. Ich bin etliche Kilometer außerhalb der Stadt im Museo Würth La Rioja gelandet. Viele Kilometer außerhalb. Es war ein Überland-Bus und er fuhr ca. 50 min, auch auf der Autobahn … Habe mich irgendwie bei der Entfernung zum Museum völlig verschätzt.
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Bild oben: Tony Oursler, »Trip Time«, Videoinstallation, 2007 | Links: Harding Meyer, »Untitled«, 2011 | Daniele Buetti, »How could i know«, 2007
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Logroño | Museo Würth La Rioja
Das Museum war recht interessant, mit Werken vieler namhafter Künstler. Ich war nahezu alleine dort.
>> Museo Würth La Rioja
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Tag 12 | Logroño ➛ Nájera | 29,8 km
Gleich nachdem man an der Stadtgrenze von Logroño angekommen ist, durchläuft man den sehr naturbelassenen Grajera Park in dem u.a. Unmengen von handzahmen Eichhörnchen leben.
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Der stark zugewachsene Fluss Río Najerilla in Nájera
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Ankunft | Nájera
In Nájera traf ich zum ersten Mal auf eine junge Wanderfamilie. Sie sind mit drei sehr jungen Kindern irgendwo in Frankreich losgelaufen und waren bereits einige Wochen unterwegs. Ich glaube, der Sohn war das älteste Kind und max. 6–7 Jahre alt, die Jüngste hatte noch eine Windel an.
Ich bin ihnen in den Folgetagen einige Male wieder begegnet – und nie saß eines der Kinder im Kinderwagen. Sie alle sind glücklich und entspannt ihren gemeinsamen Weg in ihrem gemeinsamen Tempo gelaufen. Sehr schön das!
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Tag 13 | Nájera ➛ Santo Domingo de la Calzada | 20,8 km
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Nach einem sehr langen Anstieg bei brennender und schattenloser Hitze kam dieses Schild einer Erlösung gleich: »100 Meter weiter hast Du die Spitze des Hügels erreicht. Mit Park, Brunnen, Bäumen und Schatten. Kopf hoch! Da gibt es auch: kalte Getränke, Schokoladenriegel, handgefertigte Souvenirs, frische Früchte«.
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Diese ältere Dame mit ihren zwei Mini-Hunden – Russkiy Toy´s glaube ich – traf ich immer mal wieder auf der Strecke bis nach Santiago. Es war nicht immer einfach für sie ohne Vorbuchung eine Herberge zu finden. In den offiziellen sind Tiere (nahezu) nie erlaubt.
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Hier entsteht eine neue Bewässerungsanlage für die Landwirtschaft. Mitten im Nirgendwo.
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Das Denkmal für Dominikus de la Calzada (Dominikus der Straßenbauer). Es zeigt ihn in einem Brückenpfeiler. Er baute im 11. Jahrhundert u.a. die steinerne Brücke über den Fluss Oja für die Pilger und die Legende sagt, er habe auch den Ort Santo Domingo de la Calzada gegründet.
Das habe ich erst im Nachhinein, für dieses Buch recherchiert. Klingt spannend, aber all die Denkmäler, Kirchen, Heiligen, Messen etc. waren für mich nicht wirklich von Interesse.
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Sehr viele Verkaufsschilder säumen den Jakobsweg – an Häusern, Hallen, Ruinen, Feldern. Irgendwann habe ich mich quasi persönlich angesprochen gefühlt – allerdings nicht in der Form, dass ich etwas kaufen sollte – sondern dass ich wenden soll. Aber ich so, zunehmend frecher und selbstbewusster: »Nein, ich wende nicht!«
Kurz vor Santo Domingo de la Calzada läuft man durch eine Art Industriegebiet, in dem Unmengen von Kartoffeln für den Weiterverkauf in Supermärkten aufbereitet werden. Habe mir von einem der Arbeiter pantomimisch eine kurze Erlaubnis besorgt, um die Halle betreten zu dürfen und darin zu fotografieren.
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Ankunft | Santo Domingo de la Calzada
Albergue Cofradía del Santo – eine sehr modern ausgebaute Herberge mit über 200 Betten und einem schönen, terrassenartigen Außenbereich im Innenhof im Herzen der Altstadt.
>> Albergue Cofradía del Santo
Dieser Ort sei laut all den Texten, die ich zum Jakobsweg gelesen habe, eine der prominentesten Stationen dieses Caminos. Auch wenn ich kein großes Interesse an all den Kirchen und Kathedralen auf meinem Weg hatte, habe ich hier die Kathedrale besichtigt – ein legendenumwobenes, architektonisches Wunderwerk mit Zugang zum Glockenturm.
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Die junge Wander-Familie hat die knapp 21 km auch geschafft!
In dieser Kathedrale werden Hühner in einem goldenen Käfig gehalten. Während ich dort war, krähte der Hahn ordentlich Hymnen vor sich hin. Die berühmteste Legende des Jakobswegs: Das Hühnerwunder von Santo Domingo de la Calzada.
>> Hühnerwunder
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Tag 14 | Santo Domingo de la Calzada ➛ Belorado | 22,1 km
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Ankunft | Belorado
Albergue parroquial de Belorado in einem der Kirche angrenzenden Anbau. Die erste für mich in der Priester als Hospitaleros gearbeitet haben. Alles sehr familiär aber auch sehr minimalistisch und nur extrem wenige Steckdosen um die Handys laden zu können.
Mein Telefon habe ich geschafft zu laden – in einem der Flure in einem anderen Stockwerk. Was allerdings dazu geführt hat, dass ich frühmorgens mein Ladekabel dort vergessen habe. Einer der jungen Priester hat es mir aber abends in meine nächste Herberge gebracht, ganz spontan, unbeschwert und kostenlos. Halleluja.
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In einem Restaurant in der Nähe der Herberge: Köstlichkeiten für Mund, Zunge, Gaumen, Magen – und Augen.
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Tag 15 | Belorado ➛ Santovenia de Oca | 27,4 km
Entlang des Camino Francés gibt es sehr verschiedene Wegarten und je nach Region sind sie unterschiedlich ausgebaut und gepflegt. So etwas wie hier auf dem Foto, entlang einer Schnellstraße, gab es zum Glück nur sehr selten.
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Eine der sehr charmanten Pausenmöglich-keiten für die in Scharen durch die unbebauten Strecken strömenden Pilger
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Ankunft | Belorado
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Tag 16 | Santovenia de Oca ➛ Burgos | 24,7 km
Ganz egal was man sich so vornimmt für den eigenen Pilgerweg, weshalb man den läuft und was man erreichen will: Augenblicke wie diese waren wie speziell für mich gemacht. Weit weg von Städten, Dörfern oder Industrie bewusst den Sonnenaufgang erleben zu dürfen.
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Am Stadtrand von Burgos
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Ankunft | Burgos
Albergue Municipal de Peregrinos. Zentral, nahe an der Kathedrale gelegen und sehr empfehlenswert.
Nach nun knapp 360 km Gelaufe (Geschleiche und Gehumpele) war für mich, besser gesagt: für meine Füße – zumindest ein Tag Pause dringend nötig. Meine Füße brannten mittlerweile ordentlich und selbst die Pilgerskulptur hatte wohl Fußweh. Ich hatte mithilfe der Herbergsmitarbeiter am Folgetag einen Termin in einer Physiotherapie-praxis bekommen. Ich vermute, die meisten der Patienten dort waren Pilger.
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Tag 17 | Burgos | Wanderfreier Tag
Eine wunderschöne, sehr lebendige und alte Stadt mit zahlreichen Denkmälern – eine der städtischen Highlights auf diesem Camino. Die Türme der Kathedrale waren nahezu aus allen Winkeln der Innenstadt präsent.
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Treppenaufgang zur Kathedrale: Tagsüber Aufgang zum Beten, nachmittags und abends ein Veranstaltungsort für recht harten Streetdance
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Paseo del Espolón – die im Zentrum gelegene und eine der wichtigsten Grünanlagen der Stadt, am Ufer des Flusses Arlanzón
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Tag 18 | Burgos ➛ Hontanas | 31,5 km
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Eine der Strecken rund um Autobahnen. Darüber, einige Kilometer entlang, dann darunter und dann manchmal das Gleiche zurück, um wieder auf die andere Seite zu kommen. Recht anstrengend und der Sound sehr unangenehm.
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Ankunft | Hontanas
>> Albergue Juan de Yepes – Santa Brígida
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Tag 19 | Hontanas ➛ Itero de la Vega | 20,5 km
Seite 187
Die Ruine des Klosters Convento de San Antón
Seite 191
Die unendlichen Weiten von Kastilien und León – die Wege nahezu schattenlos
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Zum ersten Mal im Leben ein Taubenschwänzchen gesichtet: Den Kolibri, der ein Schmetterling ist.
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Ankunft | Itero de la Vega
Albergue La Mochila. Eine sehr familiäre Herberge in einem kleinen, vor Hitze und Staub ächzendem Örtchen.
Es gab ein leckeres Pilgermenü, das Menú del Peregrino. Dies wird in vielen Herbergen, Bars oder Restaurants entlang des Weges angeboten und kostet um die 10 Euro. Meistens ein Drei-Gänge-Menü und der Wein während des Essens inklusive.
Dieser Abend wurde sehr heiter und lang. Habe am frühen Morgen, ziemlich verkatert, meine erste Schmerztablette geschluckt. Die zweite und auch meine letzte: irgendwann aufgrund von Fußschmerzen.
Seite 194: Der sympathische Herbergsvater, Koch und Kellner, der uns ordentlich »abgefüllt« hat
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Die kiffende Mona Lisa in der Dorfkneipe
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Ein Wundklee-Bläuling
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Tag 20 | Itero de la Vega ➛ Villarmentero de Campos | 23,1 km
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Seit Puente la Reina, dem Treffpunkt des Camino Aragonés und Francés, waren Störche die Dauerbegleiter. Ihre Nester zierten nahezu jeden Kirchturm. Es gab viel Geklapper und auch einiges an Geprügel zwischen den Familien in der Luft.
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Eine interessante Möglichkeit die Last des Rucksacks loszuwerden. Klappt allerdings nur auf den gut ausgebauten Wegen des Camino Francés.
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Ankunft | Villarmentero de Campos
Albergue Amanecer – immer wieder gerne! Eine kleine private Herberge mitten auf dem Land. Umgeben von einem großen Garten mit Hängematten und Slacklines. Es gab Tiere, Tipis, kleine Holzbungalows – und eine Tischtennisplatte!
Mein Etappenplan für diesen Tag war noch ca. 7 km länger. Als ich an dieser Herberge in meinem Schneckentempo vorbeilief, wurde ich aber magnetisch angezogen. Nach nur kurzer Zeit dort entschied ich mich dazubleiben – eine der großen Freiheiten für alle, die ihre Übernachtungen nicht vorbuchen und sich einfach nur treiben lassen können und wollen.
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Tag 21 | Villarmentero de Campos ➛ Calzadilla de la Cueza | 27,1 km
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Ankunft | Calzadilla de la Cueza
Zwei Herbergen im gleichen Gebäudekomplex – die minimalistische offizielle (Eingang: Bildmitte rechts) und die private, mit einem tollen Schwimmbecken im Innenhof (links). All die ausgeblichenen Info- und Werbeschilder standen wirr angeordnet auf dem Vorplatz. Für unerfahrene völlig unklar, dass es sich hier um zwei verschiedene Herbergen handelt. Ich habe mich sehr auf das erfrischende Schwimmbecken gefreut, bin aber in der offiziellen gelandet – und durfte nicht mitschwimmen!
Stattdessen entdeckte ich die erste Blase, klein, am großen Zeh – und die Einzige, die ich abbekommen habe. Ich glaube, sie hat sich nur verirrt, oder sie fand auf all den anderen Pilger-Füßen einfach keinen Platz mehr.
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Tag 22 | Calzadilla de la Cueza ➛ Sahagún | 22,9 km
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So langsam häuften sich die Werbeschilder auf der Wegstrecke. Einige davon sind recht erheiternd und liebevoll gestaltet.
Etliche, die Ihre Locations jenseits des offiziellen Camino-Weges haben, nutzen auch den gelben Pfeil als Wegweiser, der grundsätzlich nur für die Streckenmarkierung vorgesehen ist.
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Länger recherchiert und nicht herausgefunden, welcher Falter daraus entsteht. Weißt Du es zufällig? Schreibe es mir gerne: jolanda@yoterra.de
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»Warnung Es wird hiermit kommuniziert, dass sich das Publikum aufgrund des Stierkampfgesetzes hinter dem Zaun in der zweiten Reihe aufhalten muss.
Bitte Beachten/Notiz Den Zaun zu verschieben liegt in der Verantwortung eines jeden Einzelnen.«
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Ankunft | Sahagún
Ab Stadtbeginn war nahezu der ganze Weg bis zur Herberge mit sehr stabilen Metallzäunen abgesperrt. Es gab wohl einen Stierkampf und ein Bullenrennen am vergangenen Wochenende. All die Informations- und Warnschilder hierzu gab es allerdings nur in Spanisch.
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Albergue de la Santa Cruz in einem Benediktinerkloster, die von Mönchen aus ganz Europa betreut wurde. Es gab sehr gemütliche kleine Zimmer für 2–3 Personen inklusive einem Bad – eine Rarität unter den offiziellen Herbergen – für 7 Euro die Nacht!
Um 17 Uhr gab es die Möglichkeit für eine Zusammenkunft bei Kaffee, Tee und Kuchen mit einem der Mönche für einen Erfahrungsaustausch unter den Pilgern (keine Pflichtveranstaltung). Sehr spannende Geschichten, weshalb Menschen ihren Camino-Weg laufen: Scheidung, Todesfall, Suche nach einem Berufsfeld u. v. m.
>> Albergue de la Santa Cruz
Seite 235
Tag 23 | Sahagún ➛ Reliegos | 30,9 km
Hey, schattenlose Hitze und asphaltierte Wege – ich freue mich jetzt schon riesig auf ein kaltes Fußbad und eine sorgsame Fußmassage mit der kühlenden Pferdesalbe!
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Eine unendlich riesige Kolonne mit Schafen, geführt von einem Schäfer und drei Schäferhunden. Es dauerte etliche Minuten, bis die Truppe an mir vorbeigelaufen ist. Es waren hunderte – und nur eines davon war schwarz.
Seite 240-241
Ankunft | Reliegos
Bis auf die unglaublich grandiose Bar La Torre (Bar Elvis) habe ich in diesem Dorf nahezu nichts mitbekommen. Archäologisch scheint es aber ein recht wichtiger Ort zu sein. Sogar mit Funden aus der Jungsteinzeit (10000 v. Chr. – 2200 v. Chr.), irgendwelche römische Fernstraßen vereinigten sich hier und all sowas.
Das wohl Wichtigste aber: 1947 schlug hier ein recht großer Meteorit in die Hauptstraße ein, ohne sonstigen Schaden zu verursachen. Der Meteorit ist der letzte in Spanien registrierte und wird wohl in einem Wissenschafts-Museum in Madrid ausgestellt.
Seite 240: Der Supermarkt des Dorfes
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Bar La Torre (Bar Elvis)
Das absolute Highlight des Dorfes ohne die geschichtlichen Hintergründe des Dorfes gekannt zu haben.
Eine sehr tolle Kneipe mit extrem familiär-freundschaftlicher Stimmung, einzigartigem Barmann (linke Seite oben) und super Musik. Gefühlt im Nirgendwo. Ein Muss auf diesem Camino.
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Tag 24 | Reliegos ➛ León | 24,8 km
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Die ersehnte Fuß-Abkühlung im Brunnen am Plaza del Grano, einem sehr schönen mittelalterlichen Platz direkt vor meiner Herberge.
Ich landete in der Albergue Benedictinas Santa Maria de Carbajal. Die erste Herberge, die ich an diesem Tag angesteuert habe, war bereits ausgebucht.
>> Albergue Benedictinas Santa Maria de Carbajal
Seite 249
Ankunft | León
Endlich in einer Stadt angekommen und neue Schuhe gekauft. Ich bin irgendwann auf meiner Suche bei Decathlon in der Vorstadt gelandet und war gleich zu Anfang leicht genervt, dass es selbst für Turnschuhe eine Männer- und Frauenabteilung gab. Füße sind doch einfach nur Füße – oder nicht!?
Nach einer kurzen Recherche im www habe ich gelernt, dass Frauenfüße schmaler seien als Männerfüße. Aber ich wollte auf keinen Fall irgend ein enges Modell, das meine Fußzehen quetscht. Nach längerem Zögern entschied ich mich für eine ca. 1,5 Nummern größere Männerversion, die kleinste die es gab. Es war eine sehr gute Entscheidung, denn Füße schwellen nach längeren Strecken durchaus um 1–2 Größen an.
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Es war ein Freitag, mittlerweile der 17. Juni und in León der Beginn von einem großen Stadtfest an diesem Wochenende. Ich weiß nicht, was da genau gefeiert wurde, jedenfalls waren an jeder Ecke der Innenstadt lauter kleine und größere Bühnen aufgebaut, vor manchen Bars stand der DJ an seinem Pult und die Luft war voller Musik.
Die Benediktiner Herberge war sehr toll, aber bereits um 22 Uhr war leider die Sperrstunde angesagt. Spätestens dann musste man in der Herberge sein, sonst kam man nicht mehr rein. Da fingen die Konzerte quasi erst so richtig an.
Leicht beschwipst landete ich in meinem Großraum-Bett, mit gekipptem Fenster im Souterrain-Zimmer zur Plaza del Grano hin. Und draußen fingen Chöre mit alten spanischen Volksgesängen an. Zauberhaft war es.
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Tag 25 | León ➛ Villar de Mazarife | 22 km
Seite 258-259
Ankunft | Villar de Mazarife
Albergue Casa de Jesús. Eine sehr gemütliche private Herberge mit einem schönen Garten und einer Bar, die wahrscheinlich eine Stammkneipe für die Dorfbewohner ist. Im Laufe des Nachmittags kamen immer mehr Lokalos in Jung und Alt dort an und spielten Würfel- und Kartenspiele. Viele feierten ausgelassen mit den ersten Drinks und bereiteten sich wohl auf eine größere Dorfparty vor.
Seite 258: Meine ausgelatschten Turnschuhe durfte ich zu Blumentöpfen umwandeln.
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Tag 26 | Villar de Mazarife | Wanderfreier Tag
Vom Kirchturm aus ertönten Trompeten, durch das Dorf liefen Musikanten, laut auf ihren Instrumenten spielend. An einigen Stellen wurden kleine Altäre aufgebaut und Familien liefen schick gekleidet zur Kirche, zur Erstkommunion-Feier ihrer Kinder.
Ich habe an diesem Tag nur einen kurzen Spaziergang durch das Dorf gemacht und sonst meinen Füßen ihren wohlverdienten freien Tag gegönnt, der mittlerweile wieder dringend nötig war. Ich hätte dies gerne bereits in León getan, wollte dort aber nicht Gefahr laufen den ganzen Tag auf dem Stadtfest unterwegs zu sein, anstatt meine Füße wirklich zu schonen. Die 22 Kilometer nahm ich dafür gerne in Kauf.
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Tag 27 | Villar de Mazarife ➛ Astorga | 30,7 km
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Eine 20-bogige Brücke über den Río Órbigo auf römischen Fundamenten errichtet. Mit ihren ca. 300 Metern wohl die längste Fußgängerbrücke am Jakobsweg.
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Mal wieder mitten im Nirgendwo eine weitere Möglichkeit für Pilger, um eine Pause einzulegen. Man durfte sich gegen Spende selbst bedienen, mit allerhand frischen Früchten, Snacks und kühlen Getränken.
In der Hängematte döste entspannt der Betreuer dieses Ortes. Einer von den eremitenhaften Aussteigern aus dem 08/15-Leben, denen man zuweilen auf dem Camino begegnet.
Seite 270
Die Stadt Astorga tauchte am Horizont auf. Mit knapp über 30 Kilometern war diese Etappe recht anstrengend. Ich bin mir nach wie vor nicht wirklich sicher, ob es besser sei das Ziel vor Augen zu haben, oder es eher nicht sehen zu können und nach einem Hügel oder Wald das Tagesziel quasi überraschend zu erreichen.
Seite 271
Grundsätzlich waren alle Tagesstrecken bis um die 15 km für mich ein Klacks. Alles um die 20 km war völlig fein und so etwas wie perfekt. Etappen um die 25 km waren zwar schon anstrengend, aber noch OK. Alles über 25 km war eher nur schmerzend – allerdings auch recht berauschend.
Der Körper schüttet anfangs die Glückshormone Dopamin, Serotonin und Endorphin aus und versetzt Dich in eine Art Trance. Die Gedanken fliegen in ungeahnte Universen. Nach längerer Belastung kommt die vermehrte Ausschüttung von Cortisol dazu, es macht uns belastbarer und fitter. Sollte auf Dauer bestimmt nicht überstrapaziert werden, tut aber ungemein gut für den Großstadt-gestressten Körper und Geist!
Seite 272
Ein recht umwegreicher Übergang über die Bahngleise. Nach der langen Strecke und so kurz vor dem Zielpunkt fast schon ein Schock.
Ich habe eine Weile gezögert, entdeckte einen Trampelpfad entlang der Gleise und habe diesen gewählt. Bin dann ohne einen offiziellen Bahnübergang über die Gleise gestiegen.
Ich vermute dies tun auch alle Bewohner von Astorga, die keinen Kinderwagen dabei haben oder im Rollstuhl sitzen.
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Am Rande von Astorga, einer Stadt die auf einer Art Klippe erbaut wurde
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Ankunft | Astorga
Albergue de peregrinos Siervas de María mit einem tollen Ausblick von der Terrasse
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Tag 28 | Astorga ➛ Foncebadón | 27,2 km
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Dies hier gehörte zu meinen Lieblingswegen. Es war meist weit weg von Zivilisations-Geräuschen, es duftete nach Wald, nach Lavendel und es gab etwas Schatten.
Seite 291
Ankunft | Foncebadón
Albergue Casa Chelo. Das Örtchen Foncebadón liegt auf 1440 Meter über dem Meeresspiegel. Es ist recht verfallen und war zwischendurch quasi ausgestorben. Seit einigen Jahren lebt es dank der Pilger wieder. Der höchste Punkt des Camino Francés mit 1.500 m ü. M. ist nur knapp 3 km entfernt.
All mein Geschleppe und einige schnippische Bemerkungen bezüglich meines recht schweren Rucksacks haben sich hier auf jeden Fall ausgezahlt. Es herrschten Temperaturen rund um 5° C. Ich hatte meine Zwiebelschicht-Kleidung an und saß mit paar Weltenbummlern im Garten der Nachbars-Herberge beim Grillen und Bierchen. Nachts schlief ich kuschelig warm in meinem Daunenschlafsack. Die meisten anderen haben sich nur innen aufgehalten und bettelten in der Herberge um mind. eine Zusatzdecke.
Seite 293
Tag 29 | Foncebadón ➛ Ponferrada | 26,5 km
Irgendwo in dieser Gegend steht der recht berühmte Cruz de Ferro – ein auf einen Baumstamm montiertes, kleines Eisenkreuz auf dem höchsten Punkt dieses Jakobswegs, auf dem Monte Irago, auf 1.500 m ü. M. Ich habe ihn irgendwie verpasst.
Der ursprünglich nicht-christliche Brauch an diesem Kreuz hat sich bis heute unter den Pilgern gehalten: Das Ablegen eines mitgebrachten Steins soll die Sünden symbolisieren, die man hinter sich lässt. Einige Pilger hinterlassen dort wohl auch Briefe, persönliche Gegenstände, oder irgendwelche Wünsche. Ich habe statt solcher Bräuche kleine Geschenke, Blumen oder Getränke an mir sympathische Personen verschenkt …
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Die historische Brücke Puente Romano in Molinaseca, dem letzten Ort kurz vor Ponferrada. An der kleinen Schleuse gab es sogar einen Zugang für Schwimmer.
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Eine Weltenbummlerin mit ihren Hunden: der eigene, der ihres Mitbummlers und ein zugelaufener
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Ankunft | Ponferrada
Albergue de Peregrinos San Nicolás de Flüe und die wichtigste Sehenswürdigkeit dieses Ortes: die Burg aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurde im Laufe der Geschichte oft umgebaut. Ihre äußerste Mauer war früher zugleich die Stadtmauer Ponferradas.
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Tag 30 | Ponferrada ➛ Villafranca del Bierzo | 25,3 km
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Ankunft | Villafranca del Bierzo
Albergue Leo – eine traumhafte, familiär geführte Herberge von Maria und ihrer Mama Mercedes.
Alles liebevoll restauriert, voller schöner Details. Kleine, gemütliche Zimmer und wärmende Kamine auf beiden Etagen. Besser geht es kaum. Auf jeden Fall vorab buchen, oder zumindest reservieren!
>> Albergue Leo
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Tag 31 | Villafranca del Bierzo
Eine wunderschöne Kleinstadt aus Urgestein und Ruinen – und ein wichtiger Etappenort zwischen zwei hohen Bergketten.
Vor vielen Jahrhunderten erhielten die geschwächten Pilger bereits hier den gleichen Ablass wie am Grab des heiligen Jakobus in Santiago de Compostela.
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An meinem freien Tag bin ich, auf Empfehlung der Herbergsdamen, bei der großartigen Masseurin Brigitte gelandet, inkl. Akupunktur.
Innerhalb von nur wenigen Minuten fand sie etliche sehr verkrampfte Stellen auf meinem Körper und fing einfühlsam an, sie zu lösen.
Und mir rannen schon innerhalb der ersten Minuten, nahezu ununterbrochen, Tränen der Erlösung aus den Augen.
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Trotz dringlicher Empfehlungen der Herbergsdamen und der Masseurin, noch weitere 1–2 Tage meine Füße zu erholen, wollte ich unbedingt weiterlaufen. Ich habe mich immerhin überreden lassen, meinen Rucksack per Rucksack-Taxi zur nächsten Herberge liefern zu lassen. Das erste und auch einzige Mal.
Diese Rucksack-Transporte werden von sehr vielen genutzt und kosten nur 5 € pro Strecke. Man nutzt hierfür einfach nur die ausliegenden Umschläge, steckt das Geld rein, schreibt seinen Namen, die Telefonnummer und den Namen der gewünschten Herberge darauf, befestigt den Umschlag an seinem Rucksack, lässt ihn einfach stehen und läuft ohne ihn los. Ich habe innerlich schon gesehen, wie ich das meiste aus meinem Rucksack in irgendwelche Tragetaschen packe. Habe es natürlich nicht getan und bin schweren Herzens ohne Rucksack losgelaufen.
Seite 324: Details in der Albergue Leo
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Tag 32 | Villafranca del Bierzo ➛ La-Faba | 25,1 km
Auf dieser Strecke gab es etliche Höhenmeter zu bewältigen. Es war eine sehr gute Empfehlung ohne die knapp 12-14 kg Zusatzgewicht zu laufen.
Was mir bei der Transportaktion nicht so sehr gefiel, war die Ortsgebundenheit. Ich konnte bei Ankunft meinen Rucksack nehmen und einfach weiterlaufen, oder in einer anderen Herberge übernachten als auf dem Transportumschlag angegeben. Aber ich musste schon bis zu dem angegebenen Ort kommen. Es nahm mir irgendwie ein wenig die Spontanität des Weges und meiner Entscheidungsfreiheit.
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Diesen sexy Cowboy traf ich tatsächlich wieder: an meinem Etappen-Ziel in der Bar. Wir haben gemeinsam etliche Gläser gehoben. Wer hätte das gedacht.
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Ankunft | La-Faba
Albergue La Faba, eine Herberge des gemeinnützigen Vereins "VLTREIA e.V." aus Stuttgart, der zur Erhaltung und Förderung mittelalterlicher Pilgerwege gegründet wurde.
>> Albergue La Faba
Und da stand mein Rucksack. Einsam auf der Terrasse, sehnsüchtig auf mich wartend. Ich glaube, ich habe ihn erstmal innig umarmt, bin eingecheckt und habe den Rest des Nachmittags und Abends mit den Lokalmatadoren und dem sexy Cowboy in der tollen Bar der benachbarten Herberge Albergue Casa El Árbol verbracht.
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Tag 33 | La-Faba ➛ Triacastela | 26,7 km
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Nur wenige Kilometer nach La Faba beginnt die letzte Region vor der westlichen Atlantik-Küste: Galicien. Ich wollte an diesem Tag recht besinnlich und mit möglichst wenigen Pilgern laufen. Habe mir für diese Etappe recht viel Zeit mit dem loslaufen gelassen. Die ersten Kilometer war es auch recht idyllisch. Aber dann …
Ich bin dann in einem langgezogenen, pubertären Massenschwarm gelandet, der energisch an mir vorbeilief. Mit Namens-Schildern an den Rucksäcken, sich laut unterhaltend, kichernd, zum Teil mit lautem Sound aus Bluetooth-Boxen.
Ich glaube als so der 100ste an mir vorbeizog, fragte ich was das für ein Ausflug sei. Ein Schulausflug der gesamten Schule. So um die 250 Schüler. Idylle Adieu!
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Die Mama-Katze hat einen Vogel gefangen. Eine der Nachwuchskatzen hat mit dem erlegten Vogel nur gespielt. Die andere hat auch etwas gespielt – und ihn dann irgendwann gegessen.
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Der uralte Kastanienbaum im Dorf Ramil. Er ist wohl um die 800 Jahre alt
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Ankunft | Triacastela
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Tag 34 | Triacastela ➛ Sarria | 27,5 km
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A Fonte das Bodas – eine sehr sympathische Bar und Pension
>> A Fonte das Bodas
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Ankunft | Sarria
Albergue municipal de peregrinos de Sarria
Eine recht desolate Stadt, aber mit einer sehr angenehmen Herberge. Ich habe sogar in einem kleinen Raum eines der Einzelbetten ergattert.
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Tag 35 | Sarria ➛ Portomarin | 23,5 km
Ab Sarria starten all die Pilger ihren Camino, die einfach nur ihre Compostela erhalten wollen. Das Dokument, das bescheinigt, dass man einen Jakobsweg absolviert hat.
Der Pilger muss eine der Jakobs-Routen mindestens 100 km zu Fuß oder zu Pferd oder 200 km mit dem Fahrrad zurückgelegt haben und dies auch mit den Stempeln in dem Pilgerpass belegen können. In etlichen der auf den folgenden Wegen gelegenen Bars und Restaurants gibt es auch Stempel, die vor allem all die Schulkinder sammeln müssen – damit sichergestellt wird, dass sie es wirklich gelaufen sind und nicht den Bus oder ein Taxi nahmen. Fand ich es bisher recht voll auf diesem Camino, ab jetzt begann so eine Art Kirmes.
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Es gab einige Wege, die in kleinen Orten gefühlstechnisch mitten durch den Stall geführt haben. Es saßen häufig ältere Menschen, mit ihren Gehstöcken in der Hand, vor ihren Häusern und Unmengen von Pilgern aus der ganzen Welt liefen an Ihnen vorbei.
Eine recht schwierige Vorstellung für mich, die Pflege der Tiere und Felder in einem abgelegenem Mini-Dorf tagtäglich auszuführen, während vor der Haustür die Welt-Touristen mit ihrer teuren Wanderausrüstung vorbeiziehen.
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Der 100-Kilometer-Wegstein
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Ankunft | Portomarin
Albergue de peregrinos de la Xunta de Portomarín
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Tag 36 | Portomarin ➛ Palas de Rei | 25,3 km
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Ein alter Hórreo – Kornspeicher. Es gibt Unmengen davon auf dem Weg. Sie werden kaum mehr genutzt, stellen aber wichtige Kulturgüter dar und werden als touristische Attraktionen gepflegt.
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Eine der Aus-dem-System-Aussteigerinnen
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In Galicien wachsen Eukalyptus-Wälder in Monokulturen bis zum Horizont. Für die Umwelt und Natur ist das bestimmt recht ungesund. Der Duft war aber herrlich. Etliche Blätter habe ich immer wieder zerrissen, gequetscht und sie zwischen meine Kleidung gesteckt.
Ich habe irgendwann festgestellt, dass an manchen Eukalyptus-Bäumen, vor allem an den Jungbäumen gut sichtbar, seltsamerweise zwei verschiedene Blattarten wuchsen – und beide Arten hatten eine völlig unterschiedliche Menge der Duftstoffe ausgeströmt.
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Ankunft | Palas de Rei
Ich weiß nicht mehr, wie diese Herberge hieß, ich war allerdings extrem glücklich, dass es nicht komplett voll wurde und mein Nachbabett frei blieb (Foto links unten).
Bei all den vielen Pilgern liegt erstaunlich wenig Müll am Wegesrand. Ich glaube, in der Hochsaison kommen bestimmt um die 1000 Pilger pro Tag in Santiago an.
Was allerdings bestimmt enorme Müllberge verursacht, sind die Einweg-Bettlaken und Kissenbezüge, die jeder Pilger beim Einchecken bekommt, schön in Plastiktütchen verpackt. Auf meinem gesamten Weg hatte ich max. 4–5 Mal ein waschbares Bettlaken bekommen.
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Tag 37 | Palas de Rei ➛ Arzúa | 30 km
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Ankunft | Arzúa
Recht köstlich: Zorza – ein galicisches Nationalgericht. Mageres Schweinefleisch, manchmal auch Hackfleisch, das wohl länger mit Paprika, Knoblauch, Oregano und Salz mariniert und meistens mit Pommes gereicht wird.
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Tag 38 | Arzúa ➛ O Pedrouzo | 20,7 km
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Eine Familie aus Amerika, der ich über lange Strecken immer mal wieder begegnet bin. Die Mama hatte irgendwann die riesigste Fußblase, die ich je gesehen habe. Ihre gesamte Fußsohle war quasi eine Blase. Sie stach die Haut auf, machte einen Tag Pause – und – lief weiter.
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Ein Weltenbummler, der am Wegesrand großartige Tongue Pan Musik spielte. Ich hatte zwar erst 2–3 Kilometer zuvor eine längere Pause eingelegt, blieb aber dennoch bestimmt eine halbe Stunde an der Wegmauer sitzen, atmete den Eukalyptusduft ein und lauschte seinen Klängen. Nach nur wenigen Minuten war ich von dem Augenblick zu Tränen gerührt und das Gefühl von Glück erfasste jede einzelne Körperzelle.
Ich musste nirgendwohin, hatte keine Termine und keinen Zeitdruck. Komme ich heute nicht da an, wo ich lose angedacht habe anzukommen, bin ich halt woanders – na und?
Die Massen strömten derweil unachtsam vorbei, viele auf ihrem Handy tippend und hetzten zu der nächsten, bereits gebuchten, Herberge.
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Ankunft | O Pedrouzo
>> Albergue Porta de Santiago
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Den grünen Wanderer – mit Herz! – habe ich geschenkt bekommen.
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Tag 39 | O Pedrouzo ➛ Santiago de Compostela | 22,2 km
Diese Etappe habe ich vorsorglich eher kurz angelegt und bin zeitig losgelaufen, um möglichst viel Zeit in Santiago verbringen zu können. Die Stadt an sich habe ich einige Jahre zuvor bereits bei einem anderen Urlaub besucht, habe den Fuß des heiligen Apostels Jakobus damals schon angefasst und wollte nur eine Nacht dort bleiben.
Das Laufen an sich machte mir sehr viel Freude, aber auf den letzten 100 Kilometern waren es einfach viel zu viele Menschen für mich. Ich wollte einfach nur meine Compostela bekommen, die Stadt auf mich wirken lassen und recht schnell weiterlaufen.
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Eine große Gruppe von Menschen mit leichten bis mittelschweren körperlichen und geistigen Behinderungen lief kurz vor Santiago munter singend und zum Teil Hände haltend an mir vorbei. Alle haben sichtlich einfach das »Hier und jetzt« genossen. Sehr schön das.
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Der berühmte Monte do Gozo im kleinen Ort San Marcos am Rand von Santiago de Compostela. Am Horizont thront schon die Kathedrale in Santiago.
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Ankunft | Santiago de Compostela
Albergue Fin del Camino in Santiagos Vorstadt, ca. 2,5 km vom Zentrum entfernt. Trotz einiger Empfehlungen und etlichen ausgebuchten Herbergen auf den letzten 10–15 Etappen habe ich auch für Santiago nichts vorgebucht. Diese offizielle Herberge lag gleich am Stadtrand, es war die erste, die ich anlief und nach dem üblichen Pilgerpass und Ausweis-Prozedere ein Bett bekam.
Einfach und schlicht, aber großräumig, sehr sauber und ohne Sperrstunde. Nur eben doch ganz schön weit weg vom Stadtgeschehen. Ich habe meinen Ballast abgelegt, geduscht und bin am frühen Nachmittag in die Stadt gelaufen. War schön so auch die Vorstadt zumindest ein wenig kennenzulernen. Es gibt aber sehr große Herbergen, die deutlich zentraler gelegen sind und in denen es ohne Vorbuchung im Folgejahr klappte. Sehr zu empfehlen: Herberge Seminario Menor, nur 10–15 Gehminuten von der Kathedrale entfernt.
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Auf dem Weg ins Stadtzentrum
Bilder linke Seite, unten: Kurz vor der Kathedrale eine sehr schöne und leckere Bar entdeckt, das Restaurante & Cafetería La Flor, in der ich dann auf dem Rückweg bis tief in die Nacht so richtig »versackt« bin – und mit einem Taxi in die Herberge zurückfuhr.
>>Restaurante & Cafetería La Flor
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Eine der berühmten Kuriositäten von Santiago: der Pilgerschatten. Sobald die Sonne untergeht und die Lampe über der Säule (Mitte des Bildes) diese anstrahlt, wirft sie an die Kathedralen-Wand einen Schatten, der einem Pilger verblüffend ähnlich sieht.
Ich saß da länger davor und habe gewartet. Die Warterei fand ich bereits nach wenigen Minuten allerdings recht langweilig und habe einen berauschenden Besuch in Restaurante & Cafetería La Flor, bevorzugt.
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Rund um die Kathedrale in Santiago de Compostela
Laut Aussagen einiger erfahrener Pilger und Weltenbummler werden Übernachtungen rund um die Kathedrale nur äußerst selten von den Ordnungshütern geduldet. Tagsüber ist es dort deutlich einfacher, zumindest einige Stunden zu schlafen.
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Meine erste Compostella und die an diesem Tag angekommenen Pilger vor dem Pilgerbüro, um die Ihre zu erhalten. Theoretisch wird sie nur an religiös motivierte Pilger ausgestellt …
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Die Kathedrale von Santiago de Compostela
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Tag 40 | Santiago de Compostela ➛ Negreira | 23,5 km
Recht verkatert, aber sehr glücklich, all die Massen hinter mir zu lassen, Richtung Fisterra los gewandert. Verglichen mit dem Camino Aragonés waren es recht viele Pilger, die diesen Camino liefen, allerdings max. 30–40 pro Tag und nicht mehr wie gefühlt mindestens 1000–2000 auf den letzten 120 km vor Santiago.
Und es war ein ganz entspannter Menschenschlag. Vermutlich nahezu alle liefen schon eine sehr lange Strecke und trugen ihre Rucksäcke tatsächlich auch selbst.
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Blick auf die Kathedrale in Santiago
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Ungewöhnliche Rinderarten auf einem sehr großflächig angelegten Wiesen- und Waldgehege. Es gab etliche Hinweis-Schilder, die auf den angrenzenden Hof und Stall einluden, ich habe dort allerdings niemanden jenseits der Rinder angetroffen.
So wirklich weiß ich noch nicht, was dies genau ist. Es sah aber recht ungewöhnlich und spannend aus. Laut kurzer Recherchen: Ein einzigartiges Projekt auf der Welt.
Fisterra Bovine World | #fisterrabovineworld
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Ankunft | Negreira
Albergue Alecrín
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Tag 41 | Negreira ➛ Lago (Mazaricos) | 29,1 km
Der Weg des Camino de Fisterra & Muxía ist auch für ungeübte Wanderer einer der angenehmsten, die ich bisher kennengelernt habe. Leicht hügelige, schöne Landschaft. Viele Wald- und Feldwege und kaum Industrie.
Entlang dieser Strecke gibt es etliche Herbergen, die deutlich kürzere Tagesetappen erlauben – perfekt, um eine entspannte Wanderauszeit für 1–2 Wochen zu nehmen.
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Kurz vor Lago. Am Horizont der Encoro da Fervenza – ein künstlicher See, der in den 60er Jahren angelegt wurde, um Wasserkraftwerke anzutreiben.
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Ankunft | Lago (Mazaricos)
Albergue Monte Aro. Sehr gemütliche, familiär geführte Herberge. Mit einer großen, überdachten Terrasse und einem leckeren Restaurant. Sehr empfehlenswert. Das kleine Foto links unten zeigt die direkt angrenzende Nachbarschaft.
>> Albergue Monte Aro
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Tag 42 | Lago ➛ Cee | 26,3 km
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Die einzigen zwei Pilger, mit denen ich auf diesem Camino knapp zwei Tage gemeinsam lief. Ich war quasi ein Alleinläufer. Es gab zwischendurch durchaus Personen, mit denen ich einige Kilometer gemeinsam lief, aber wie bereits erwähnt: Ich wollte eher einfach nur mit mir selbst zusammen sein.
Alleine zu laufen tat mir extrem gut und der Kontakt zu den Einwohnern war für mich meistens deutlich bedeutsamer als ohnehin nur flüchtige Unterhaltungen mit Pilgern.
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Kurz nach Logoso – der Trennungspunkt zwischen den Wegen nach Fisterra und Muxia
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Ankunft | Cee
Der erste Duft des Atlantiks an der langgezogenen Bucht
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Tag 43 | Cee ➛ Fisterra | 15,2 km
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Und da ist er unglaublicherweise nun – der Atlantik an der Westküste Spaniens
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Ankunft | Fisterra
Albergue Por Fin
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Der sagenumwobene Sonnenuntergang am »Ende der Welt« – vom Boot aus.
Fisterra sitzt an der Ostseite der hügeligen Halbinsel, was dazu führt, dass man den Sonnenuntergang im Ort gar nicht erleben kann. Dazu muss man entweder auf die andere Seite der Landzuge gehen, die kürzere Strecke – dort treffen sich wohl die Hippies und die Kiffer – oder man läuft die gut 3 km zum Kap Finisterre, die man danach, in der Dunkelheit wieder zurücklaufen muss. Oder ein Taxi nutzt, was wohl viele tun. Da treffen sich dann allerdings auch all die Bustouristen.
War beides nicht so meins, habe ich nicht mitgemacht. Ich habe die dritte Alternative gewählt: ein Touri-Boot (inkl. Weinverkostung) das um die Halbinsel herumgeschippert ist.
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Tag 44 | Fisterra ➛ Kap Finisterre | 3,2 km
Das berühmte »Ende der Welt«, das Kap Finisterre, ist 3,2 km von Fisterra entfernt. Diese Strecke habe ich mit der vorletzten Etappe meines Caminos nach Muxia verbunden.
Ich nehme es schon mal vorweg: Muxia ist die geografisch deutlich bessere Location um einen Sonnenuntergang zu erleben UND war und ist für mich der perfekte Ort für den Abschluss meines Caminos. Besser geht es kaum!
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Ankunft | Kap Finisterre
Kilomerter 0,000: Das »Ende der Welt« an der Südspitze der kleinen Halbinsel aus Granit-gestein. Abgeleitet aus dem lateinischen finis terrae: »Ende der Erde«.
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Tag 44 | Kap Finisterre ➛ Santo Estevo de Lires (Atlantikweg) | 25,3 km
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Nur per Zufall habe ich die alternative Atlantikweg-Route nach Muxia mitbekommen: direkt entlang der Costa da Morte, der berühmten Todesküste, für die ich mich auf der ersten Etappe Richtung Muxia sofort entschieden habe – nur der Atlantik, die Felsen und ich.
Diese Route Richtung Muxia folgt dem Camino dos Faros, der sich auf ca. 200 km von Malpica bis zum Kap Finisterre entlang der rauen Küste schlängelt. Ist fest für einen meiner künftigen Caminos eingeplant.
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Der Ozean, die Felsen und ich. Paradiesisch!
Nach nun nahezu 1000 km Gelaufe habe ich festgestellt, dass ich kein einziges Mal geschrien habe. Im Grunde seit meiner Kindheit nicht mehr. Nicht aus Hass, Wut oder Enttäuschung – einfach nur so: ein lauter Schrei in die Welt. Wie fühlt sich das überhaupt an?
Irgendwo in dieser Gegend habe ich das nachgeholt. Zu Tränen vor Befreiungs-Glück erfüllt.
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Das Camp zweier Weltenbummler und Wellenreiter, die dort bereits seit einigen Tagen auf ihre großen Wellen warteten.
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Ankunft | Santo Estevo de Lires
Albergue As Eiras – wundersamerweise ein Einzelbett hier ergattert, vermutlich das einzige Einzelbett in dieser Herberge.
Seite 507
Tag 45 | Santo Estevo de Lires ➛ Muxía | 14,9 km
Ich hatte nur eine Übernachtung in Muxia eingeplant und wollte möglichst viel von diesem Städtchen mitbekommen. Also entschied ich mich auf der letzten Etappe doch die offizielle, aber deutlich kürzere Strecke zu laufen. Der Weg entlang der Küste, dem Camino dos Faros, ist mindestens 10–15 km länger.
Camino dos Faros – Ich komme wieder!
Seite 514-515
Ankunft | Muxía
Albergue Arribada – sehr empfehlenswert. Ohne all die Anderen je getestet zu haben. Muss ich aber nicht. Vier Zimmer für je max. 10 Personen, zentral gelegen, freundschaftlich, sehr sauber, sehr gemütlich und mit einer Dachterrasse. Ohne Sperrstunde und mit einer Treppe anstatt einer Leiter ins obere Etagenbett. Es gibt auch Privatzimmer mit eigenem Bad.
>> Albergue Arribada
Seite 514:Meine Muxiana – die finale Urkunde für den Abschluss des Jakobswegs
Seite 517
Auf der Dachterrasse der Albergue Arribada
Seite 519
Das köstliche Hotel-Restaurant A de Loló, nur wenige Minuten von der Herberge entfernt.
>> Hotel-Restaurant A de Loló
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Der kleine Laden Souvenirs Tesoros Del Mar und sein Betreiber José.
Bis zum Rand gefüllt mit wundervollen Erinnerungsstücken und Geschenken für Groß und Klein. Ob aus Holz, Metall, mit buntem Glas, Naturseil, Muscheln. Als Aufnäher, Aufkleber, Anhänger oder Broschen – wie in einem Märchen aus Tausendundeine Nacht.
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Pilgermesse in der kleinen Kirche Santuario da Virxe da Barca auf der Spitze der Landzunge
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Bild unten: Das Denkmal A Ferida soll an die Ölpest, verursacht durch den Tanker Prestige der im November 2002 an der Küste von Muxia zerschellte, erinnern
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Maria und Josh, ein außerordentlich charmantes Paar aus Amerika, dem ich immer mal wieder auf meinem Camino begegnet bin und noch immer sporadisch Kontakt pflege. Und die mir die großartige Albergue Arribada empfohlen haben – Danke Maria und Josh für diesen Tipp!
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Hier, an der Spitze der Landzunge in Muxia, ist der schönste Ort den ich bisher kennengelernt habe um als Abschluss eines Caminos den Sonnenuntergang am Atlantik zu erleben.
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Das wirkliche Ende meines Caminos | Bus Richtung Vigo
Die letzten neun Tage meines Urlaubs habe ich langsam gen Porto pendelnd verbracht. Kleine Städte besucht und kennengelernt, mich treiben lassen.
In Cesantes, nähe Redondela, meine Schul-Freundin Marie besucht, die dort ihre Herberge O Refuxio de la Jerezana auf dem Camino Portugues betreibt – dem wohl zweitbeliebtesten aller Jakobswege. Steht auch auf meiner To-do-Liste.
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Vor und nach der Pediküre in Cesantes
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Augenblicke in Vigo
An der tief ins Land reichenden Meeresbucht Ría de Vigo gelegene Universitätsstadt und die größte Stadt Galiciens. Sehr schön.
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Links unten: O Sereo – Die Sirene. Eine Skulptur im Stadtzentrum, am Praza Porta do Sol des galizischen Künstlers Francisco Leiro.
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Die letzten Tage in Porto
Ufer des Douro, dem drittlängsten Fluss der iberischen Halbinsel, der bei Porto in den Atlantischen Ozean mündet
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Eine waghalsige Überquerung des Douro mit meiner Schul-Freundin Marie über die letztmögliche Brücke – entlang der Stadtautobahn. Immerhin mit einem abgegrenzten Fußgängerweg.
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Eine Lichtausstellung im Parque de Serralves
Ich kann es letztendlich nicht besser ausdrücken als das Berliner Duo »Icke & Er«, also belasse ich es einfach dabei:
(Auszug von »Icke & Er - Mach Et Einfach!«, Original in Berliner Dialekt)
Zitat in Deutsch:
»…Ja, unsere Botschaft ist: Mache es einfach.
Das ist wenn wir eine Botschaft überhaupt haben. Wir können uns da gerne mal drüber unterhalten über die Frage. Wenn wir überhaupt sowas wie eine Botschaft haben, dann heißt die: Mach es einfach. Ja, das is wie bei Nike: Just do it, Alta.
Das ist die Botschaft: Mach es einfach. Und dann kann das auch laufen. Is jetzt keine Garantie, aber wenn Du nichts machst, denn läuft gar nichts. Das ist klar, oder?«